Blume des Jahres 2020: Der Fieberklee
Weder Klee, noch fiebersenkend
Der Fieberklee oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata) ist trotz seiner kleeblättrig angeordneten Blätter weder mit dem Klee verwandt, noch kann er anders als früher angenommen und angewendet Fieber senken - ein sehr irreführender Name.
Nass muss es sein
Als 15-30 cm hohe mehrjährige Sumpf- und Wasserrandpflanze ist der Fieberklee vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet. In feuchten Wiesen, Mooren, Sümpfen aber auch flachen Gartenteichen und an Ufern ist er aufgrund der dort optimalen Standortbedingungen zu finden. Für den Fieberklee besonders geeignete Untergründe sind somit kalkarm und feucht bis dauernass. Als Sumpfblume besiedelt er als typischer Bewohner früh die Verladungszonen von Übergangsmooren und bereitet damit anderen Pflanzen den Weg.
Attraktive Nahrungsquelle für Insekten
Als Wasserpflanze ist der Fieberklee perfekt an die Bedingungen in Feuchtgebieten angepasst. Er zeichnet sich durch besonders feine Wurzeln aus und die hohlen Blattstiele und Stängel sorgen für Auftrieb, sodass die Pflanze im Wasser nicht versinkt. Sie dienen außerdem der Versorgung der unter Wasser liegenden Pflanzenteile mit Sauerstoff. Die grünen Blätter des Fieberklees sind länglich bis oval. Die in aufrechten Trauben stehenden weißen, zarten Blütensterne sind an den Rändern der Blütenblätter leicht gefranst und bewimpert, was dem Fieberklee sein besonderes Aussehen verleiht. In der Blütezeit von Ende April bis Juni werden vor allem Bienen und Hummeln auf Nahrungssuche von den weißen, sternförmigen Blüten angelockt.
Immer weniger natürliche Lebensräume
Inzwischen steht der Fieberklee unter Naturschutz und auf der Liste der bedrohten Pflanzen. Da durch die Trockenlegung von immer mehr Feuchtflächen und Verladungszonen in den letzten Jahren viele der natürlichen Lebensräume des Fieberklees verloren gegangen sind, gilt er in Deutschland als gefährdet.
* Die Loki Schmidt Stiftung ist die Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen mit dem Ziel der Förderung des Schutzes von Natur, Landschaft sowie Umweltbildung. Die Aktion Blume des Jahres wurde 1980 Loki Schmidt (2010 verstorbene Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt) ins Leben gerufen. Mit dieser Aktion wollte sie auf vom Aussterben bedrohte Wildpflanzen hinweisen.