Die Turteltaube: Vogel des Jahres 2020

Turteltauben sind das Symbol für Liebe, Glück und Frieden oder auch die umgangssprachliche Bezeichnung für ein frisch verliebtes Paar.

Symbol für Liebe, Glück und Frieden

Die Turteltaube wurde vom NABU (Naturschutzbund) und LBV (Landesbund für Vogelschutz in Bayern) zum Vogel des Jahres 2020 gewählt. Die kleine Taube ist eine von weltweit etwa 300 Taubenarten, wovon nur 6 in Deutschland heimisch sind.

Turteltauben haben ein farbenfrohes, fast exotisch wirkendes Gefieder, wobei sich Männchen und Weibchen optisch kaum voneinander unterscheiden.

Unter den Tauben in Mitteleuropa sind Turteltauben die einzigen Langstreckenzieher. Zwischen Ende April und Mitte Mai kehren die Tauben zurück nach Europa in ihre Brutgebiete und beginnen mit der Balz. Sobald sich ein Pärchen gefunden hat, wird in Gebüschen aus Zweigen ein flaches Nest gebaut. Während der Brutzeit legen Weibchen in der Regel maximal 2 Mal je zwei Eier. Das Pärchen bleibt sich über die gesamte Zeit hinweg treu, bis die Turteltauben dann zwischen Ende Juli und Anfang Oktober Europa verlassen, um in einem vegetationsarmen Trockengürtel südlich der Sahara ihr Winterquartier zu beziehen. Die dort vorhandenen Akazienwälder bieten die geeigneten Bedingungen für die Tauben zum Überwintern. Im Frühling geht es für die Turteltauben dann auf ihrer langen Reise wieder zurück nach Europa in ihre Brutgebiete.

Der Veganer unter den Tauben

Die Nahrung von Turteltauben ist fast ausschließlich vegan. In Gruppen gehen sie an Ackerrändern oder Waldlichtungen auf Futtersuche, dabei werden vor allem Baum- und Wildkräutersamen, wie bspw. Klee, Leimkraut oder Vogelwicke, bevorzugt. Genau diese Arten sind allerdings auf den Feldern der Landwirte nicht gerne gesehen und werden entfernt. Diese Samen fehlen den Turteltauben dann als Nahrungsquelle, sodass der Anteil landwirtschaftlicher Saaten mittlerweile mehr als die Hälfte der Nahrung der Tauben ausmacht, da es immer mehr an Wildkräutern fehlt.

Weniger Lebensräume

Weniger positiv als ihre Bedeutung ist allerdings die Entwicklung ihres Bestandes in den letzten Jahren, sodass der Vogel mittlerweile als global gefährdete Art auf der weltweiten roten Liste steht.

Vor allem die Lebensbedingungen haben sich für die Turteltaube in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Durch die intensivere Landwirtschaft und die damit einhergehende Ausweitung der Anbauflächen sind die für die Turteltaube wichtigen strukturreichen Feld- und Wiesenränder, Brachen und Kleingewässer deutlich zurückgegangen und damit einhergehend auch ihre Nistplätze, Nahrungs- und Trinkstellen. Die fehlenden Nahrungsquellen und mangelnden Nistplätze gelten als Hauptgründe für weniger Bruten und die geringere Überlebensrate des Nachwuchses.

Vor ähnliche Probleme wird die Turteltaube auch in den Überwinterungsgebieten gestellt, wo durch unkontrollierte Rodungen Lebensräume verschwinden oder auch Wasserstellen durch fehlende Niederschläge auf der Zugroute und in der Sahara austrocknen.

Des Weiteren ist die Turteltaube sowohl durch legale als auch durch illegale Jagd stark gefährdet. Mehr als 2 Millionen Turteltauben werden alleine in der EU pro Jahr getötet.

Laut NABU hat sich der Bestand von Turteltauben in Deutschland in den letzten 40 Jahren drastisch verringert, sodass heutzutage nur noch ungefähr 10 Prozent der damaligen Population existiert. In Zahlen bedeutet dies, dass es in Deutschland nur noch etwa 12.500 bis 22.000 Brutpaare gibt, von insgesamt ca. 5,9 Millionen in Europa. Die meisten Turteltauben Europas leben in Frankreich, Italien, Spanien und Rumänien. In Großbritannien steht es um die Turteltaube noch schlechter als in Deutschland, hier ist der Bestand sogar um 94 Prozent zurückgegangen.

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