Landsaaten im Portrait: Rotklee
Rotklee
Trifolium pratense
Andere Namen: Roter Wiesenklee, Kopfklee, Honigblume, Zuckerbrot
Familie: Hülsenfrüchtler | Tausendkorngewicht: 1,9 g |
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler | Wuchshöhe: 20-70 cm |
Gattung: Klee | Aussaatstärke: 25 kg/ha |
Art: Rotklee | Chromosomenzahl: 2n = 14 |
Herkunft und Geschichte
Der Rotklee, auch bekannt als Wiesenklee, ist eine von etwa 245 Kleearten und wird in Deutschland seit dem 11. Jahrhundert angebaut, Kleekulturen waren hingegen erst nach 1750 verbreitet. Seit dem 15. Jahrhundert war der Rotklee in Oberitalien und auch dem Rheingebiet nachweisbar, die ersten Eintragungen über diese Art sind in Kräuterbüchern aus dem 16. Jahrhundert bekannt.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Rotklee in Mitteldeutschland aufgrund seines landwirtschaftlichen Wertes von dem deutschen Landwirt, Agrarreformer und Freimaurer Johann Christian Schubart eingeführt, der 1784 als Edler von dem Kleefelde geadelt wurde. Er war zwar nicht der Begründer des Kleeanbaus, hat jedoch entscheidende Anstöße gegeben, Klee in Fruchtfolgen zu integrieren und somit den Anbau von Klee in Deutschland nachhaltig gefördert. Rotklee ist eine in Deutschland heimische Pflanze, die aber auch in ganz Europa, Nordafrika und Teilen Mittelasien verbreitet ist. Weltweit ist die krautige Pflanze eher in den gemäßigteren und subtropischen Regionen (ausgenommen Australien) zu finden. Aufgrund seiner Bedeutung wird der Rotklee in vielen Ländern als Heilkraut angebaut. Bis heute gibt es hierfür noch sehr große Anbauflächen in China und osteuropäischen Ländern.
Nutzung
Rotklee ist eine ein- bis zweijährige, sehr vielseitige Pflanze und kann in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden. Neben der Nutzung als Heilkraut oder Futterpflanze kommt Rotklee auch als Gründüngungsalternative und in der menschlichen Ernährung zum Einsatz.
In der Landwirtschaft wird der Rotklee unter anderem als eiweißreiche Futterpflanze genutzt und ist ideal zum Anbau im Gemenge mit Gräsern. Vor der Blütezeit dient er als hochwertiges Frischfutter, ist aber auch zur Heugewinnung geeignet. Rotklee ist ebenfalls eine gute Gründüngungspflanze und kann zur Verbesserung magerer Böden beitragen. Als Leguminose kann er Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Formen umwandeln und der Folgefrucht zur Verfügung stellen.
Auch für Insekten ist Rotklee eine beliebte Anflugstelle. Viele Schmetterlinge, z. B. Distelfalter, Goldene Acht, verschiedene Bläulinge und Widderchen, nutzen die zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler zugehörige Art als Raupenpflanze. Auch für Bienen und Hummeln ist er eine beliebte Nektarquelle.
Schon im Mittelalter wurden dem Rotklee besondere Kräfte zugesagt und er wurde als wertvolle Heilpflanze bei Darm- und Menstruationsbeschwerden verwendet. Auch heute noch können die Rotkleeblüten mit ihren zahlreichen, wertvollen Inhaltsstoffen zur Vorsorge von Herz- und Kreislauferkrankungen beitragen, aber auch zur Husten- und Wundbehandlung eingesetzt werden. Die Hauptanwendung liegt jedoch in der Linderung diverser Beschwerden während der Wechseljahre bei Frauen.
In der Küche werden von der Pflanze eher die Sprossen mit ihrem milden und leicht nussigen Geschmack für Salate verwendet. Die frischen Keimlinge enthalten viele wichtige Mineralien und Spurenstoffe sowie höhere Anteile an Magnesium, Calcium und Kalium. Auch die Blüten und jungen Blätter können für verschiedene Gerichte und auch Tees genutzt werden.
Anbau
Der botanische Name von Rotklee setzt sich zum einen zusammen aus dem Gattungsnamen Trifolium, der das dreigeteilte Kleeblatt beschreibt (lat. tres, tri = drei und folium = Blatt). Zum anderen steht der Artenname pratense für das bevorzugte Vorkommen des Rotklees auf Wiesen (lat. auf Wiesen wachsend).
Der Rotklee ist ein Tiefwurzler, der eine Pfahlwurzel mit einer Länge von bis zu 2 Metern ausbilden kann. Die große Wurzellänge ist einer der Gründe, warum der Rotklee sehr anpassungsfreudig ist. Er wächst oft auf Wiesen, Weiden, Feldern und Wegrändern mit frischen, durchlässigen, nährstoffreichen, kalkhaltigen und tiefgründigen Ton- und Lehmböden. Er ist aber auch in Höhen von bis zu 2500 Metern anzutreffen. Der Rotklee wächst selbst auf nährstoffarmen Böden in Regionen mit ungünstigem Klima, wird dort jedoch nicht sonderlich stark. Staunasse Böden sind für Rotklee hingegen nicht geeignet.
Die beste Aussaatzeit ist im Frühling zwischen März und Mai. Da Rotklee ein Lichtkeimer ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Aussaattiefe nicht tiefer als 0,5-1 cm ist. Seine Blütezeit ist meist zwischen Ende April und Mitte Oktober. Besonders im Frühjahr sind die Blüten häufig eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
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